Einen Traumstart erlebte der Fasching in Bad Aibling beim Krönungsball im bis auf den letzten Paltz besetzten Kurhaussaal. Sogar die Galerie war vollständig besetzt und die letzten Kurzentschlossenen mussten mit „Stehplätzten“ mittels Saalkarten Vorlieb nehmen. Was die Aktiven der Faschingsgilde Bad Aibling vom Nachwuchs bis zu den Erwachsenen boten, war ein Feuerwerk an fulminanten Auftritten zum diesjährigen Motto „Einmalig und unvergessen, Bad Aibling feiert die One-Hit-Wonder“. Mittendrin im Geschehen, Prinzessin Johanna I., kreative Regentin der edlen Schaumkronen aus dem Reich der Willinger Dirndl und Prinz Thomas IV., golfender Herrscher aus dem Hause der meisterlichen Trockenbauer. Das Prinzenpaar herrscht nun offiziell bis zum Aschermittwoch über das Aiblinger Narrenreich.
Bevor die beiden proklamiert wurden, setzte der Gilde-Nachwuchs eine erste „Duftmarke“: Insgesamt 41 Kinder und Jugendliche fegten unter den „Majoren“ Theresa Kunert (Kindergarde) und Milane Klinghammer (Jugendgarde) über das Parkett, als hätten sie nie etwas anderes getan. Der erste donnernde und langhaltende Applaus war verdienter Lohn für die Auftritte, die sie mit den Trainerinnen Sibylle Eid und Milena Fadle einstudiert hatten. Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der „Hefe 10“ die Ballgäste zum Tanzen aufs Parkett bat, ging es Schlag auf Schlag: Erneut zogen Präsidium, Garde und Elferrat in den Saal ein und zunächst hieß es Abschied nehmen von den letztjährigen Regenten. Theresa Krämer und Matthias Bachmeier bekamen noch einmal die große Bühne, Gildepräsident Stefan Seidl dankte den beiden für die Repräsentation in der vergangenen Saison und Ex-Prinzessin Theresa war emotional so überwältigt, dass sie sich mit stockender Stimme von ihrem Amt und ihren einstigen närrischen Untertanen verabschiedete. Beide bleiben der Gilde jedoch in verschiedenen Funktionen erhalten.
Alle Blicke richteten sich dann zum Eingang und ein bisschen ließen Prinz und Prinzessin die Ballgäste zappeln, dann aber brandete Beifall auf, als hätten die Faschingsfreunde je daran gezweifelt, ein neues Prinzenpaar zu bekommen. Prinzessin Johanna erschien im eleganten pinken Trägerkleid, Prinz Thomas passend dazu im schwarzen Smoking mit pinker Fliege und pinker Bauchbinde und nahmen die ersten Huldigungen ihrer Untertanen erfreut entgegen. In der Antrittsrede wünschten sich beide einen schönen und ereignisreichen Fasching. Bürgermeister Stephan Schlier oblag es dann, den Stadtschlüssel an die neuen Tollitäten zu übergeben, als Dank erhielt er den ersten Orden der Saison 2025. Neben Ehren-Senatspräsident Konrad Gartmeier und Senatspräsident Walter Kunze ging dieser auch an die Eltern des Prinzenpaares, an alle Trainerinnen und Trainer sowie an zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der Kurstadt. Eine besondere Ehrung erfuhr dann „Zeremonienminister“ Robert Hornauer: Er wurde mit dem sehr selten vergebenen Verdienstorden der Gilde ausgezeichnet.
Derweil stand die Garde unter Major Marie Merlet in den Startlöchern und nachdem die Ordensträger den Ehrenwalzer getanzt hatten, bebte das Parkett erneut unter dem zackigen Gardemarsch, der zeigte, dass ich die monatelange Arbeit mit den Trainerinnen Theresa und Johanna Krämer gelohnt hatte. Nachdem das Prinzenpaar den von Stephan Müller und Alexandra Holzinger einstudierten schwungvollen Walzer gezeigt hatte, gratulierten die Gilden aus Bernau und Prien dem närrischen Herrscherpaar und die Ballbesucher hatten wieder Gelegenheit, selbst das Tanzbein zu schwingen.
Gestärkt mit den obligatorischen „Mitternachts-Weißwürsten“ verfolgten diese dann den letzten Höhepunkt, die Show von Garde (hier sind dieses Jahr wieder 4 Tänzer mit dabei) und Prinzenpaar. Der Saal schien ob der kraft- und konditionsraubenden Einlagen gespickt mit tänzerischen und akrobatischen Höchstschwierigkeiten in seine Grundfesten zu erzittern und auch zur Freude der Trainerinnen und Trainer Elisabeth Loibl, Barbara Kaffl, Theresa Krämer, Johanna Krämer und Matthias Bachmeier forderte das Publikum jeweils stürmisch Zugaben, die gerne gewährt wurden. Der offizielle Teil war damit beendet, die Ballgäste feierten jedoch noch lange Zeit auf der Tanzfläche weiter und die Bar erfreut sich mit zunehmender Dauer des Abends wachsender Beliebtheit, um in den Fasching 2025 hinein zu feiern. Uhe