Zum gesellschaftlichen Großereignis im Bad Aiblinger Fasching wurde einmal mehr der Bal Paré im bis auf den letzten Stehplatz ausverkauften Kurhaus. Neben den Gastgebern aus der Kurstadt zeigten die Gilden aus Flintsbach, Vagen und Rosenheim den Ballgästen ihr Können und präsentierten einen Höhepunkt nach dem anderen mit ihren Auftritten.
Schon der Auftakt mit der Kinder- und Jugendgarde der Bad Aiblinger Faschingsgilde gab einen Vorgeschmack auf das, was folgen sollte. Nachdem die Bad Aiblinger Garde den Marsch gezeigt- und die Tollitäten, Prinz Thomas IV, golfender Herrscher aus dem Hause der meisterlichen Trockenbauer und Prinzessin Johanna I., kreative Regentin der edlen Schaumkronen aus dem Reich der Willinger Dirndl ihren Walzer auf das Parkett gelegt hatten, konnten die Ballgäste zu den Klängen der Band „neBRASSka“ selbst das Tanzbein schwingen.
Dann jedoch ging es Schlag auf Schlag. Die Faschingsgesellschaft Flintsbach-Fischbach mit Prinz Michael I., großer Archón vom Olymp der Falken und Annalena I., reizende Göttin übern Mondscheinwinkel führte unter dem Motto „Hellas Karnavali – Flintsbach im antiken Griechenland“ in die Zeit der Götter auf dem Olymp kam dabei alles andere als „antik“ daher. Nachdem das Prinzenpaar klassisch den Walzer gezeigt hatte, wurde es fetzig auf dem Parkett. Tollitäten und Garde zeigten ihren Showteil und wurden mit kräftigem Applaus entlassen. Wenn vier Fanfaren und eine Landsknecht-Trommel laut hörbar den „Fehrbelliner Reitermarsch“ intonieren ist, dies ein untrügliches Zeichen für den Auftritt der Faschingsgilde Vagen. Die „Faganen“ statteten mit ihren närrischen Herrschern, Prinzessin Franziska I. und Prinz Florian II. den Aiblinger Freunden traditionell ihren Besuch und zeigten, dass in der westlichsten Landkreis-Gemeinde viel Wert auf einen klassischen Marsch gelegt wird. Angeführt von „Major“ Marina Kellerer zeigten die Mädels diesen zackig und passend mit Marschmusik unterlegt. Nach dem Walzer begeisterten die Tollitäten noch mit ihrem Showteil, den das Publikum mit lautstarkem Ruf nach „Zugabe“ quittierte. Mitgebracht hatten die Vagener auch etwas: Die vor Jahren an die Bad Aiblinger Gilde als Geschenk übergebene „Schnaps-Spritze“ war im letzten Fasching nach dem Elferrats-Ball als „Fundstück“ aufgetaucht und musste nun von den Kurstädtern „ausgelöst“ werden. Die Verhandlungen hatten bereits im Vorfeld zum Erfolg geführt und nachdem Martin und Anna Luger die „flüssige Auslöse“ auf die Bühne gebracht hatten, wurde das gute Stück ohne Zögern zurückgegeben. Nicht James Bond als 007 sondern Mario Schmitt, Hofmarschall der Rosenheimer Faschingsgilde betrat dann die Bühne und ihm folgten als Agenten Garde, Präsidium, Elferrat und Senatoren sowie Prinz Andreas IV., galaktischer Regent aus der Welt der artistischen Räder & Prinzessin Sophia I., glitzernde Akrobatin aus dem Land des Funkelstroms an der Spitze. Die „Mission Rosalia“ wurde vom Max-Josefs-Platz auf das Kurhausparkett verlegt. Der Walzer des Prinzenpaares war noch nicht „Undercover“, bei der Show der Regenten sowie der Garde konnten sich die Ballgäste aber davon überzeugen, dass auch in Rosenheim ein heftiges Unterwelt-Leben herrscht.
Da kamen die Weißwürste als Stärkung gerade recht um sich für den letzten Höhepunkt des Abends zu stärken. Abermals zogen die Gastgeber in den Saal ein und kaum hatte Hofmarschall Lukas Kunze, der den Abend gekonnt moderierte, das Motto „Einmalig und unvergessen, Bad Aibling feiert die One-Hit-Wonder“ ausgesprochen, fegten 22 Tänzerinnen und Tänzer sowie Prinzessin Johanna und Prinz Thomas mit akrobatischen und artistischen Höhepunkten über das Parkett. Mit stehendem und donnerndem Applaus wurde auch hier die Zugabe gefordert und als ob der Auftritt spurlos an ihnen vorübergegangen wäre, gab die Truppe erneut „Vollgas“ bis zum „Austanz“.
Im Verlauf des Abends hatte Senatspräsident Walter Kunze Vincent Wagner in das Ehrengremium der Faschingsgilde Bad Aibling aufgenommen (Bericht separat) und im Kreise seiner Senats-Kollegen hatte er zusammen mit den übrigen Ballbesuchern noch reichlich Gelegenheit die rauschende Ballnacht auf der Tanzfläche oder an der Bar zu genießen.
Bericht: Uwe Hecht