Einen bunten Reigen an flotten Gardemärschen, fetzigen Showtänzen und anmutigen Walzertänzen erlebten die Zuschauer des fünften Aiblinger Tanzfestivals. Das Kurhaus drohte angesichts des großen Besucheransturms aus allen Nähten zu platzen, freie Plätze an den Tischen waren bald Mangelware, so dass die Faschingsfreunde nicht nur auf die Galerie ausweichen mussten, sondern im rückwärtigen Teil des großen Saales das Geschehen in mehreren Reihen hintereinander verfolgten. Bereits zum Frühschoppen mit dem „Miadakina Sinftett“, der dem „kleinen Jubiläum“ voranging, füllte sich der Veranstaltungsort zusehends und dementsprechend groß war die Freude bei Gildepräsident Stefan Seidl: „Es ist unglaublich welchen Zuspruch wir auch dieses Jahr erleben, das können wir nur mit unseren vielen Helfern stemmen, dafür bin ich dem gesamten Team sehr dankbar und macht mich sehr Stolz Präsident dieses „geilen“ Haufens zu sein“, machte Seidl deutlich, dass eine solche Großveranstaltung nur mit einer großen, gemeinsamen Kraftanstrengung zu bewältigen ist. Was dem Frühschoppen folgte, war ein Feuerwerk an tänzerischen Höchstleistungen, die von den Faschingsgesellschaften nahezu nonstop auf die Bühne gebracht wurden.
In drei Blöcken präsentierten die Gilden ihre anspruchsvollen Programme und schon als ab Mittag der Nachwuchs sein Können zeigte, gab es immer wieder donnernden und langanhaltenden Applaus. Zum Auftakt zog die Kinder- und Jugendgarde der gastgebenden Bad Aiblinger Faschingsgilde in den Saal und bei der großen Anzahl an Nachwuchs-Tänzerinnen kam die Bühne nahezu an ihre Kapazitätsgrenzen, als die „junge Garde“ gekonnt Marsch und Showteil hinlegte. Einen deutlich hörbaren „Fanclub“ hatte die „Oberlandler-Garde“ aus Willing im Publikum und entsprechend wurde nicht nur das Prinzenpaar Veronika II. (Herzog) und Andreas VI. (Mayer) sondern auch die Garde für ihren Marsch gefeiert. Mit dabei im Block der Jugend auch der Nachwuchs der Gilden aus Kolbemoor, der Rosenheimer Kastenau, Bad Endorf und Bernau, der zeigte, dass sich um den Fortbestand des Faschings niemand Sorgen machen muss.
Nur eine kurze Atempause war den Zuschauern gegönnt, dann ging es Schlag auf Schlag mit den Darbietungen der Erwachsenen-Garden weiter. Die Bernauer Chiemseenixen zeigten dabei, dass es auch mit einer durch Krankheit dezimierten Truppe möglich ist, perfekt Marsch und Show auf die Bühne zu bringen. Umjubelt waren in der Folge nicht nur die Auftritte der Gastgeber (Marsch und Show), für die Prinzessin Johanna I. und Prinz Thomas IV. ihre komfortablen Sessel, von denen aus sie die Tänze verfolgten, für kurze Zeit mit der Bühne tauschten, sondern auch alle übrigen Gruppen. Die Akteure aus Kolbermoor, Wasserburg (Stadtgarde). Chieming, der Kastenau, Unterneukirchen (Showtanzgruppe Highlife), Bad Endorf (Hurricanes) und Grüntegernbach (Magic Dancers) versetzten die Besucher ein ums andere Mal ins Staunen. Da wurden nicht nur Gardemädels auf einer Hand in die Höhe gestemmt und Pyramiden bis fast zur Decke gebildet, die Tänzerinnen und Tänzer wirbelten auch teils schwerelos in der Luft. Kein Wunder, dass die Showtanzgruppen mehrfach Zugaben gewähren mussten. Fast sieben Stunden dauerte das Potpourri an „Action“ und als die letzte Gruppe die Bühne erlassen hatte, waren sich alle einig, einen absoluten Höhepunkt im Bad Aiblinger Fasching 2025 erlebt zu haben.
Bericht: Uwe Hecht